Auch für das neue Jahr bleiben die Rahmenbedingungen für Finanzierungen positiv. Die Zinsen bewegen sich zu Jahresbeginn nahe an den historischen Tiefständen und es werden für die erste Jahreshälfte keine großen Veränderungen erwartet. Damit bleibt sowohl für Neufinanzierer als auch für Kunden, die Anschlussfinanzierungen für bestehende Darlehen abschließen wollen, die Chance auf extrem gute Konditionen erhalten.
Notenbanken
sind Handlanger der Politik geworden
Der Grund für
diese guten Rahmenbedingungen liegt in der inzwischen weltweit umgesetzten
Strategie der „Finanziellen Repression“, welche die Regierungschefs,
Finanzminister und Notenbank-Präsidenten in den großen Schuldnerländern als
Antwort auf die Finanz- und Schuldenkrise für sich entdeckt haben und jetzt
konsequent umsetzen. Die Kernpunkte dieser Strategie sind extrem niedrige
Leitzinsen, die von den Notenbanken festgelegt werden, riesige Aufkäufe von
Staatsanleihen durch die Notenbanken, um die Refinanzierung der Staatsschulden
auch im langen Laufzeitbereich zu niedrigen Zinsen sicherstellen zu können und
großzügige finanzielle Unterstützung von Krisenherden, um keine Systembrüche
zuzulassen, so wie wir das am Beispiel Griechenland im abgelaufenen Jahr
gesehen haben. Da die Politiker in keinem der Schuldnerländer, und zu diesen
gehört auch Deutschland, den Willen zu einer nachhaltigen Konsolidierung der
Staatsschulden zeigen, haben sie durch ihr zögerndes Handeln den Druck auf die
Notenbanken 2012 enorm erhöht und diese im Kern gezwungen als Systemretter
aufzutreten. Da die Notenbanken jederzeit Geld drucken können und damit für
Entspannung im System sorgen können, ist ihnen diese Rolle auch auf den Leib
geschnitten. Es ist allerdings auch klar, dass historisch gesehen Notenbanken,
die sich zu Erfüllungsgehilfen von Regierungen und Regimen gemacht haben, mit
ihrer Geldpolitik am Ende zu desaströsen Ergebnissen beigetragen haben und die
Systembrüche zwar hinausgezögert haben, aber nicht verhindern konnten. Die
eigentliche Rolle einer Notenbank ist es in der alten Bundesbank-Tradition als
Hüter über die Geldwertstabilität für planbare Rahmenbedingungen für die
Wirtschaft zu sorgen und dabei als Kontrolleur der Politik aufzutreten und
keinesfalls als deren Handlanger. Gerade diese Rolle spielen aber die
Notenbankchefs in den USA und im Euroraum par excellence.
Altersvorsorgeprodukte
werden zur Enttäuschung bei den Sparern
Die
„Finanzielle Repression“ bedeutet nichts anderes als eine konzertierte Aktion,
um Geld von den Sparern zu den Schuldnern umzuverteilen. Da die Staaten die
größten Schuldner sind, wird schnell klar, warum die Politiker dieses Modell so
attraktiv finden. Ermöglicht es doch unpopuläre Maßnahmen die Steuererhöhungen
und Ausgabenkürzungen gering zu halten und durch die Hintertür, fast
unsichtbar, noch viel größere Effekte zu erzielen. Den Preis zahlen aber
natürlich auch in diesem Fall die Bürger. Nullzinsen auf Sparguthaben, Zinsen
nahe Null auf Bundesanleihen und damit auch auf alle Anlageformen, die an die
Bundesanleihen-Renditen gekoppelt sind, führen bei gleichzeitiger Inflation zu
sicheren Verlusten der Sparer und wirken wie eine weitere Steuer. Altersvorsorgeprodukte,
die zu rund 90 Prozent von Zinserträgen abhängen, werden zu tiefer Enttäuschung
bei den Sparern führen und der Druck in reale Anlageformen wie Immobilien oder
Unternehmensbeteiligungen (Aktien) zu investieren, wenn man überhaupt eine positive
Performancechance haben will, wird weiter zunehmen.
Immobilienkäufer
profitieren von günstigen Zinsen
Damit bleibt
auch der Ausblick für Wohnimmobilien in Deutschland sehr positiv. Nebenbei
können Immobilienerwerber auch noch von den günstigen Zinsen profitieren, da
sie sich als Schuldner ja auf die Seite des Staates stellen, der diesen
Kreislauf ja bewusst in Gang gesetzt hat, um davon selbst zu profitieren. Diese
Rahmenbedingungen werden 2013 weiter dominieren und es ist derzeit nicht
erkennbar, dass es zu einem Umdenken der Politik kommen wird. Zu einfach läuft
vorerst die strategische Allianz, die man mit den Notenbankern gefunden hat. Ob
dieses große geldpolitische Experiment jedoch mittelfristig funktioniert oder
aber zu drastischen Systembrüchen führt, werden wir wohl erst 2015 oder sogar
noch später erkennen. Derzeit gilt es, die historisch tiefen Zinsen zu nutzen
und damit Wohnimmobilien in guter Lage und guter Qualität zu kaufen. Auch
Kapitalanlageimmobilien in Städten mit guter Mietnachfrage und Mietrenditen von
vier Prozent oder höher sind kombiniert mit der günstigen Finanzierung
attraktiv.